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Tag der offenen Tür in Gebersheim

Bericht vom 28.09.2010
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Ruhe bewahren ist beim Brand oberstes Gebot

Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 28.09.2010

Leonberg Viel Wasser ist geflossen beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr in Gebersheim am Sonntag. Von Sybille Schurr



Petrus hatte die Schleusen von oben geöffnet, die Feuerwehrabteilung Gebersheim rückte einem (angenommenen) Brandherd in einem Mehrfamilienhaus in der Höfinger Straße mit langen Schlauchleitungen zu Leibe. Kräftig hat es gequalmt, auf den Balkonen standen hilferufende Menschen, als gegen 16 Uhr der Alarm abgesetzt wurde.

"Wo bleibt die Feuerwehr?", die Frage, die sicherlich im Ernstfall noch viel dringender gestellt wird, als bei der Schauübung, bei der vor allem die Kinder gespannt auf das Hilfe verheißende Martinshorn lauschten. Die Hilfsfrist von 15 Minuten wurde dennoch problemlos eingehalten, der erste Einsatzwagen traf am Brandort ein. Der Einsatzleiter ließ sich die Lage von einer Hausbewohnerin schildern: Verrauchtes Treppenhaus, in dem möglicherweise auch der Brandherd zu suchen war, eine vermisste Person. Die Bewohner konnten das Haus nicht mehr über die Treppe verlassen. Lange Schlauchleitungen wurden verlegt, das erste Einsatzkommando machte sich mit Atemschutz versehen bereit, ins Treppenhaus vorzudringen, mittlerweile war auch das Tanklöschfahrzeug mit 2400 Litern Wasser an Bord am Brandort eingetroffen.

Der "erste Angriffstrupp" drang ins Haus ein, ein Sicherungstrupp war mittlerweile ebenfalls vor Ort. Mit der Steckleiter konnten die ersten eingeschlossenen Hausbewohner vom Balkon im ersten Stock gerettet werden. "Und wann kommt jetzt die Drehleiter?", auf dieses Ereignis warteten die kleinen unter den zahlreichen Zuschauern ganz besonders ungeduldig. Die Drehleiter muss im Ernstfall von Leonberg geordert werden. In den vierten Stock wurde der Rettungskorb ausgefahren, ein Eingeschlossener nach dem anderen auf sicheren Boden gebracht. Ein Spaß für die Jugendfeuerwehr, die bei der Übung die Eingeschlossenen gaben.

Mittlerweile war auch der Vermisste im Treppenhaus in Sicherheit, mit Fluchtmaske versehen wurde er ins Freie gebracht. Die Maske mit Atemluftgerät versehen, schützte den Eingeschlossenen vor einer Rauchvergiftung. Ein Druckbelüfter mittlerweile vor dem Hauseingang aufgebaut, sorgte mit großem Krach für die Entlüftung des verqualmten Treppenhauses. Rauch ist für die Feuerwehrleute und die betroffenen Menschen mittlerweile weitaus gefährlicher als die Flammen. Der Rauch ist häufig giftig und kann schnell zu Ohnmacht und zum Tod führen. "Wir könnten ja vom Balkon springen", meinte ein kleiner Beobachter der Schauübung zu seinem Vater. "Das geht aber nur, weil unser Balkon so niedrig ist", warnt der Vater. Ruhe bewahren, nicht aus großen Höhen abspringen, eine Botschaft dieser Übung.

Kommandant Andreas Schneider und seine 24-köpfige Feuerwehrmannschaft, zu der auch drei Frauen zählen, präsentierten am Sonntag eine schlagkräftige Einheit, sowohl als Gastgeber im Feuerwehrhaus als auch bei den Schaueinsätzen.

Viel Technik gab es neben dieser praktischen Vorführung am Sonntag zu sehen: Fahrzeuge und Geräte konnten ganz aus der Nähe betrachtet werden, und sogar mit Blaulicht gingÂ’s durch den Ort, die Jugendfeuerwehr stellte sich ebenfalls bei einer Schauübung in Aktion vor. Feuer und Feuerwehr, damit hatten sich auch die Grundschüler bei einem Malwettbewerb in glühendsten Farben auseinander gesetzt.