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24h BF Tag der Jugendfeuerwehr

Bericht vom 15.06.2018
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Wie fühlt sich wohl der Alltag einer Berufsfeuerwehr an? Genau das werden wir in den kommenden 24h erleben. Wir sind gespannt!
Es ist Freitagnachmittag, 16:00 Uhr. Wir sind in der Warmbronner Feuerwache angekommen und bauen unsere Feldbetten auf. Gegen 16:30 Uhr beginnt unser Dienst.
Gerade wurden wir auf unsere Fahrzeuge eingeteilt, die Regeln wurden verkündet und jeder bekam seinen eigenen Funkmeldeempfänger, wie die Großen! Mal schauen, wann der erste Alarm ist.
Wir beginnen damit uns mit der Beladung unserer Fahrzeuge bekannt zu machen da piepen auch schon unsere Funkmeldeempfänger zum ersten Mal.
17:23 Uhr: „Einsatz für die Jugendfeuerwehr. Brandmeldeanlage Steigwaldhalle hat ausgelöst. Es rückt ab ELW1, LF-Jugend und LF-Kat S!“ heißt es in der Durchsage. Schnell springen alle auf ihre Fahrzeuge und fahren zur besagten Adresse – leider war es nur ein technischer Defekt und es besteht kein Einsatz für die Feuerwehr.
Wir sind wieder zurück an der Wache und haben nun eine Praxiseinheit. Je nach Gruppe Leiterstellen oder Funken. Ganz schön viel was man da alles beachten muss.
Es ist gerade einmal 18.45Uhr und schon geht es weiter mit dem nächsten Alarm: „Brand auf Bauernhof, mehrere Menschen vermisst!“. Nach einer kurzen Anfahrt erreicht der Löschzug die Einsatzstelle. Schnell wird klar, dass es viele Verletze gibt und wir die Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke verlegen müssen, also fordert unsere Einsatzleiterin das Jugend DRK Leonberg und die Jugendfeuerwehr Rutesheim zur Unterstützung an.
Der Einsatz zog sich bis in den Abend, es ist mittlerweile 20:00 Uhr und da wir alle hungrig sind, laden wir alle Beteiligten zum Maultaschenessen in die Wache ein.
Für heute steht kein festes Programm mehr auf dem Dienstplan, also lassen wir den restlichen Abend mit Spiel und Spaß ausklingen.
21:55 Uhr: „Einsatz für die Jugendfeuerwehr. Katze auf Baum. Es rückt ab ELW1 und LF-Jugend!“ Schnell wurden die Fahrzeuge wieder besetzt, die Einsatzstelle angefahren, eine Steckleiter gestellt und die Katze fachmännisch gerettet. Und wie es bei der Feuerwehr oft passiert, ereignete sich parallel ein zweiter Einsatz: „Brennt Mülltonne auf Parkplatz Steigwaldhalle!“ Auch das zweite Fahrzeug fuhr schnell die Einsatzstelle an, baute einen Löschangriff auf und löschte das Feuer in nur wenigen Minuten.
Was für ein anstrengender und ereignisreicher erster Tag. Es ist mittlerweile 22:45 Uhr, wir sind alle etwas müde. Also fahren wir jetzt zurück in die Wache, rüsten die Fahrzeuge und bereiten uns auf die Nachtruhe vor.
Es ist 5:44 Uhr, die Sonne geht langsam am Horizont auf, zwei Rehe springen über die Wiese vor der Feuerwache, alle schlafen friedlich auf ihren Feldbetten… 5:45 Uhr: Piep, piep, piep, piep, piep: „Einsatz für die Jugendfeuerwehr! Forstunfall, 1 Person eingeklemmt! Es rückt ab ELW1, LF-Jugend und LF-Kat S!“
Völlig schlaftrunken springen Alle von ihren Betten, rein in die Uniform und ab auf die Fahrzeuge! Im Wald angekommen finden wir einen Forstwirt vor, der bei Baumfällarbeiten von einem Baum niedergeschlagen wurde. Mit Handbügelsägen zersägen wir den Baum in handliche Stücke, befreien die Person und reinigen die Einsatzstelle. Wach sind irgendwie immer noch nicht alle.
Zurück in der Wache geht es schon weiter mit Frühsport…. Ganz schön anstrengend vor dem Frühstück. Gerade als wir so langsam alle wach werden schrillt es schon wieder: „Einsatz für die Jugendfeuerwehr! Tierrettung. Entlaufene Schafe am Schützenhaus! Es rückt ab ELW1, LF-Jugend und LF-Kat S!“ Und da stehen wir nun – mitten im Wald, vor uns sechs Schafe auf einem Weg, ihr Gehege eine gefühlte Ewigkeit entfernt. Wie fängt man die wohl am besten? Wir bilden eine Menschenkette und treiben die Tiere zurück in ihr Gehege. Ende gut, alles gut. Jetzt haben wir uns unser Frühstück aber wirklich verdient! Also schnell zurück in die Wache, Tische und Bänke aufbauen und wie hätte es auch anders sein sollen – es ist schon wieder Alarm!
Dieses Mal sollen wir die Wache in Höfingen besetzen. Das Frühstück packen wir schnell ein und fahren im Konvoi nach Höfingen wo es dann eeeeendlich das so lang ersehnte Frühstück gibt.
Nach ausgiebig geführten Kämpfen um das Nutellaglas machen wir weiter mit ein wenig Knoten und Stichen im Feuerwehrhof.
Da hören wir es auch schon wieder im Funk: „Einsatz für die Jugendfeuerwehr! Brand im Industriegebiet! Es rückt ab ELW1, LF-Jugend und LF-Kat S!“ Schon auf der Anfahrt sehen wir, wie bei einer Malerfirma ein Container brennt, anwesende Mitarbeiter sagen, das noch zwei Kollegen im Gebäude vermisst werden. Wir bauen eine Wasserversorgung auf, Löschen den Brand, beginnen mit einer Riegelstellung und suchen das Gebäude nach den vermissten Personen ab. Mittlerweile alles Routine für uns. „Einsatz Ende, zum Abmarsch fertig!“.
Zufrieden packen wir alle Gerätschaften zusammen und machen uns auf den Rückweg nach Warmbronn.
Da gestern alarmbedingt nicht die komplette Praxisausbildung stattfinden konnte, tauschen wir nun die Gruppen und üben erneut ein wenig das Funken und das Leiterstellen.
Das Wetter hat sich den Tag über gemacht, daher spielen wir heute Mittag nur ein wenig im Hof oder legen uns nochmal etwas hin, schließlich war die Nacht sehr kurz. Und schon wieder piept es am Gürtel: „Einsatz für die Jugendfeuerwehr! Verkehrsunfall! Buggy gegen Traktor, 1 Person eingeklemmt! Es rückt ab ELW1, LF-Jugend und LF-Kat S!“ Und wieder das gleiche Spiel, rauf auf die Fahrzeuge, ab zur Einsatzstelle. Routiniert arbeiten wir auch diesen Einsatz ab. Wir fahren zurück zur Wache wo das Mittagessen schon auf uns wartet. Wir stärken und mit Schnitzeln, wilden Kartoffeln und leckerem Salat, wer weiß was uns die nächsten Stunden noch erwartet.
Als kleinen Bonus dürfen wir nach dem Mittagessen noch verschiedene Feuerlöscher (Wasser, CO2 und Pulver) am Firetrainer ausprobieren, bevor wir auch schon die Wache aufräumen und unser Quartier auf Zeit verlassen müssen.
Es waren schöne und ereignisreiche 24h und wir freuen uns schon auf die Nächsten!
Ganz herzlich bedanken möchten wir uns auch noch bei der Abteilung Warmbronn für das zur Verfügung stellen des Gerätehauses und bei allen Kameraden die uns bei der Vorbereitung und bei der Durchführung der Übungen tatkräftig unterstützt haben.