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Hauptübung: Brand im Hochhaus

Bericht vom 18.04.2009
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Bei der Hauptübung der Feuerwehr Leonberg wurde ein Brand im dritten und vierten Obergeschoss im ehemaligen Wüstenrot-Gebäude simuliert.
Die Feuerwehr Leonberg wurde hierzu um 15:15 Uhr von der Leitstelle Böblingen mit der Alarmmeldung: "Starke Rauchentwicklung in einem Hochhaus in der Lindenstraße" alarmiert.
Beim Eintreffen stellte der Einsatzleiter fest das sich noch ca. 40 Personen im Gebäude befanden, welche wegen der Verrauchung durch die Feuerwehr gerettet werden müssen. Er erhöhte daher die Alarmstufe, so dass die Abteilungen Gebersheim, Höfingen und Warmbronn, sowie weitere Kräfte des DRK zusätzlich alarmiert wurden.
Da ein Teil des Gebäudes einzustürzen drohte, wurde auch noch das Technische Hilfswerk hinzu gerufen, um den Bereich abzustützen.
Die Verletzten wurden sowohl über tragbare Leitern als auch über die Drehleiter aus dem Gebäude gerettet und anschließend von den Helfern des Deutschen Roten Kreuzes versorgt.
Bei dieser Übung konnten die Einsatzkräfte von der Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerks ihre enge Zusammenarbeit den, trotz des schlechten Wetters, erschienenen Zuschauern präsentieren.
Nach der Übung am brennenden Objekt fand noch eine Technische Hilfeleistungsübung in Form eines Verkehrsunfalls statt, um den Zuschauern einen möglichst großen Einblick in die Tätigkeit der Feuerwehr zu geben.

Stadtbrandmeister Günter Widmaier bedankte sich im Anschluss bei allen Beteiligten der drei Hilfsorganisationen für die gelungene Übung und hob auch nochmals die gute Zusammenarbeit in Leonberg hervor. Bürgermeister Dr. Ulrich Vonderheid schloß sich diesem an und merkte noch an, wie professionell und zügig an der Einsatzstelle vorgegangen wurde.




Bericht aus der Stuttgarter Zeitung vom 20.04.2009

Das Drehbuch für die Übung ist dramatisch
Wüstenrot brennt: 230 Ehrenamtliche beim Großeinsatz von Feuerwehr, DRK und THW - Gebäude wird am 30. Mai gesprengt

Leonberg. Feuer im ehemaligen Wüstenrot-Gebäude. Dicke schwarze Rauchschwaden, meist gefährlicher als Flammen, dringen aus den Fenstern der oberen Stockwerke. Aus dem vierten Stock des flacheren Gebäudes schlagen wild die Flammen.

Von Sybille Schurr

"Kommen Sie schnell!" Leonbergs Erster Bürgermeister Ulrich Vonderheid alarmiert die Feuerwehr. Um 15.15 Uhr geht der Alarm bei der Leitstelle Böblingen ein. Wenige Minuten später trifft bereits der Einsatzleitwagen der Leonberger Wehr am Brandort ein.

Dort hatten sich auch schon die ersten Schaulustigen versammelt. Doch am Samstagnachmittag waren sie ausdrücklich erwünscht: Die Feuerwehr selbst hatte zu Übungszwecken "gezündelt". Letzte Gelegenheit am optimalen Objekt, das am 30. Mai endgültig gesprengt werden soll.

Das Drehbuch für die Übung: dramatisch. 40 Personen sind in dem Bürogebäude von den Flammen eingeschlossen. Großeinsatz nicht nur für die Leonberger Gesamtwehr, auch DRK und THW sind im Großeinsatz. Sirenengeheul, viel Blaulicht. Fahrzeug um Fahrzeug kommt in der Lindenstraße an, wird eingewiesen, beeindruckende Technik kommt in Minutenschnelle zum Einsatz. Mittlerweile wurden auch die Abteilungen Gebersheim, Höfingen und Warmbronn alarmiert, weitere DRK-Rettungskräfte angefordert. Auf dem Rathausparkplatz entsteht ein Notkrankenhaus, das die Brandopfer an Ort und Stelle so gut wie möglich versorgen soll. Im strömenden Regen kämpft das Jugendrotkreuz mit störrischen Zeltstangen. Die ersten Leichtverletzten, die über Steckleitern geborgen werden konnten, werden versorgt.

Eine Hauptrolle kommt bei der Übung der Drehleiter zu. Über 17 Meter wird sie ausgefahren. Dort oben werden die Schwerverletzten auf Tragen über den Rettungskorb geschnallt, einer nach dem anderen wird in Sicherheit gebracht. Ruhig und professionell arbeiten die Retter, jeder Handgriff sitzt. "Menschenrettung kommt zuerst", erklärt Stadtbrandmeister Günter Widmaier, der die Übung den Zuschauern kommentiert. Rund 230 Ehrenamtliche sind beteiligt. Hier erhält die Spruchweisheit "Übung macht den Meister" ganz neue Dimensionen: Übung rettet im Ernstfall Menschenleben. Später stellt Bürgermeister-Neuling Vonderheid beeindruckt fest: "Es war faszinierend zu beobachten, wie drei Organisationen Hand in Hand zusammenarbeiten. Hier hat sich Professionalität und stringente Führung gezeigt." Nur ganz am Anfang gab es eine kleine Irritation: Die Leitstelle in Böblingen glaubte bei der Alarmierung einen kurzen Moment lang an einen üblen Scherz. Für einen Lacher war auch der betagte Kommandowagen - ein Mercedes Baujahr 1983 - gut: Der Motor musste zweimal angelassen werden. "Abwrackprämie kassieren", rieten die Zuschauer. Doch Sparsamkeit ist bei der Leonberger Wehr oberstes Gebot: Geld wird in die Fahrzeuge und Gerätschaften investiert, mit deren Hilfe Menschenleben gerettet, Brände und Umweltkatastrophen bekämpft werden können, und in die Ausrüstung, die für eine größtmögliche Sicherheit der Feuerwehrleute sorgt.

Seit Anfang des Jahres erprobt die Leonberger Wehr als Erste im Kreis eine funkgestützte Atemüberwachung. Auf einem tragbaren Monitor kann der Einsatzleiter die Bewegungen der Feuerwehrleute erkennen und feststellen, über wie viel Sauerstoff sie noch verfügen. "Das ist ein ungeheuerer Fortschritt", stellt Kreisbrandmeister Helmut Feil fest. "Diese Überwachung von außen gibt den Einsatzkräften mehr Sicherheit." Was für Feil ganz besonders wichtig ist: Das alles wird aufgezeichnet und am Ende liegt ein lückenloses Protokoll vor.