Am 08.10.2002 um 9:28 wurde der Gefahrgutzug der Feuerwehr Leonberg von der Leitstelle Böblingen alarmiert.
Lage und Tätigkeit
Beim Eintreffen fand die Feuerwehr Leonberg einen LKW auf dem Standstreifen vor, auf dessen Ladefläche ein mit 96 prozentiger Schwefelsäure gefüllter 60 Literkanister leckgeschlagen war. Es waren bereits 8 bis 10 Liter ausgelaufen und hatten den Anhänger und den Standstreifen verschmutzt.
Die Feuerwehr entlud den Anhänger unter Einsatz von Vollschutzanzügen, um sich vor giftigen und ätzenden Dämpfen und der Säure selbst zu schützen. Die bereits ausgelaufene Säure auf dem Anhänger und dem Standstreifen wurde mit Säurebindemittel aufgenommen und entsorgt. Der Rest wurde so lange mit Wasser verdünnt, bis keine Gefahr mehr für Mensch und Umwelt bestand. Der Anhänger wurde in der Feuerwache gereinigt und anschliessend wieder mit den auf dem Standstreifen zwischengelagerten Säurekanistern beladen. Der leckgeschlagene Kanister wurde in ein Edelstahlfass gepackt und umweltgerecht entsorgt. Nach dem Wiederbeladen des LKWs wurde dieser von der Polizei zu einer Werkstatt in Leonberg begleitet, um die von der Säure beschädigten Reifen zu wechseln.
Was war geschehen?
Bei der näheren Untersuchung des Vorfalls wurde festgestellt, dass ein nicht sauber in die Palette eingeschlagener Nagel den Kanister durchgescheuert hatte und daraufhin die Säure auslief. Insgesamt hatte der LKW 63 Kanister 32 prozentiger Salz- und 9 Kanister 96 prozentiger Schwefelsäure geladen.
Schlussbemerkung
Dem mutigen, aber lebensgefährlichen Handeln des LKW-Fahrers ist es zu verdanken, dass nicht mehr passiert war. Er hatte den leckgeschlagenen Kanister kurzerhand umgedreht.
Bilder
Die Einsatzkräfte werden mit CSA-Anzügen ausgerüstet
Copyright: Feuerwehr Leonberg
Der Lkw wird mit Hilfe eines Gabelstaplers abgeladen
Copyright: Feuerwehr Leonberg
Einer der CSA Trupps beim Bergen des defekten Fasses
Copyright: Feuerwehr Leonberg
Die Trupps mussten vor dem ausziehen noch gereinigt werden