vom 29. - 31. März 2007 fand bei der Feuerwehr Leonberg ein Motorsägen-Kurs statt. Beteiligt waren Kameraden aus allen Abteilungen der Feuerwehr Leonberg. Der Kurs wurde von Mitarbeitern des städtischen Forstbetriebes durchgeführt.
Am Donnerstag abend gab es eine theoretische Einführung in die verschiedenen Sicherheitsvorschriften und Prüfzeichen für die persönliche Schutzausrüstung. Ausserdem wurden verschiedene Sägetechniken erklärt, sowie die unterschiedlichen Kettenarten und Zahnformen gegenübergestellt.
Der Freitag abend war ganz im Zeichen der Technik. Es wurden Kettensägen zerlegt und wieder zusammengebaut, und dabei die verschiedenen Teile der Säge erklärt. Großen Wert wurde auch auf das Feilen von Ketten gelegt, um sie wieder zu schärfen. Die einzuhaltenden Winkel wurden gezeigt und die Technik erklärt.
Nützliche Hilfsmittel zum Feilen wurden gezeigt, danach durfte sich jeder mit einer Feile bewaffnen und einmal probeweise eine Kette feilen.
Dies sollte sich für den Samstag noch als wichtig herausstellen, hier konnte sich nahezu jeder davon überzeugen, wie schnell man eine Kette durch feilen wieder scharf bekommt.
Am Samstag trafen wir uns gleich, mit Motorsägen bewaffnet, im Wald. In der Nähe des Jägerhäusles waren bereits vom Förster Bäume für uns gekennzeichnet. Eine Gruppe probierte am liegenden Holz die verschiedenen Schnitt-Techniken wie Schneiden mit einlaufender und Schneiden mit auslaufender Kette sowie Stechschnitt durch. Die andere Gruppe fällte dann einer nach dem anderen, unter fachkundiger Anleitung und Aufsicht der Ausbilder "seinen" Baum.
Zum Fällen muss der Baum zuerst beurteilt werden. Wichtig ist die Höhe des Baumes, die Richtung in die er hängt, evtl. der Schwerpunkt des Baumes bei einseitiger Kronenbildung und vieles mehr. Wichtig ist auch nach dem Festlegen der Fällrichtung die Festlegung des Rückweichplatzes und die Freimachung des Rückweichweges, damit man sich, wenn der Baum sich zu neigen beginnt, schnell aus dem Gefahrenbereich bringen kann.
Jetzt wird der Fallkerb gesägt. Mit ihm wird die Fällrichtung bestimmt. Vor dem Sägen des Fällschnittes ist nochmals die Umgebung zu kontrollieren, dass sich keine Personen im Gefahrenbereich aufhalten, dann der Achtung-Ruf und los gehts mit dem Schnitt. Zwischen dem Fallkerb und dem Fällschnitt von der anderen Seite des Baumes bleibt noch eine schmale Bruchleiste stehen damit der Baum nicht unkontrolliert fällt.
Diese reisst beim Fallen des Baumes ab.
Nach dem Fällen wurde der Baum entastet und gleich von einem Rücker an den Wegrand gebracht, wo er dann von der anderen Gruppe auf handliche Ein-Meter-Stücke gesägt wurde.
Danach wurde von den Ausbildern mit Hilfe des Rückers noch ein Stamm so zwischen zwei Bäume gespannt, dass er unter Spannung stand. Jetzt konnte jeder Teilnehmer noch einen unter Spannung stehenden Stamm absägen.
Zum Schluss durfte noch ein Freiwilliger mit der Motorsäge in eine ausgemusterte Schnittschutzhose sägen. Diese wurde dazu auf einem Stamm festgenagelt.
Beim ersten Versuch wurde mit Vollgas begonnen und dann beim Berühren der Hose das Gas weggenommen. Hier wurde die Motorsäge durch die Fasern der Schnittschutzhose nahezu sofort gestoppt.
Der zweite Versuch wurde mit Vollgas durchgeführt, bis die Motorsäge durch die Fasern der Schnittschutzhose komplett gestoppt wurde. Dabei wurde die Schnittschuzhose nahezu durchgesägt.
Gegenüber dem ersten Versuch wo nur leichte Verletzungen zu erwarten wären, wären hier schwerste Schnittverletzungen zu befürchten.
Allerdings wird die Situation wie im zweiten Versuch in der Praxis normalerweise nicht eintreten,
da durch die Sicherheitsechanismen der Säge wie Kettenbremse und Gasrücknahme beim Loslassen des Gashebels die Kette gestoppt wird.
Trotz des schlechten Wetters war es ein sehr kurzweiliger und informativer Lehrgang vor allem auch durch unsere engagierten Ausbilder, die sich große Mühe gegeben haben. Wir können den Lehrgang uneingeschränkt weiter empfehlen, nicht zuletzt weil einem der Blick für die Gefahren beim Umgang mit der Motorsäge geschärft wird.
