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Bestnoten für die Freiwillige Feuerwehr Leonberg

Bericht vom 28.12.2009
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Bestnoten für die Freiwillige Feuerwehr

Michael Schmidt, veröffentlicht am 28.12.2009 in der Leonberger Kreiszeitung

Die Weihnachtszeit ist für die Leonberger Feuerwehrleute alles andere als besinnlich verlaufen. An Weihnachten selbst hat es vier Einsätze gegeben. In einer Vorweihnachtswoche wurden sie von Montag bis Donnerstag zu dreizehn Einsätzen gerufen, davon fielen zehn Einsätze mitten in die Arbeitszeit der insgesamt 165 freiwilligen Helfer.

Das aktuelle Geschehen scheint zu unterstreichen, was jüngst ein Gutachter den Leonberger Gemeinderäten eingeimpft hat: "Die Leonberger Feuerwehr ist sehr gut aufgestellt, sie kann sich mit dem Aufkommen von rund 400 Einsätzen im Jahr schon mit einer Berufsfeuerwehr vergleichen lassen", sagt der bundesweit renommierte Experte Manfred Unterkofler aus Bonn.


Unterkofler hat der Stadt einen "Brandschutzbedarfsplan" erstellt, der auflistet, wie die Stadt künftig ihre Pflichtaufgabe Brandschutz wahrnehmen kann: Indem sie vor allem dafür sorgt, dass die Strukturen bleiben wie sie sind. "Müsste man die 165 aktiven, freiwilligen Wehrleute durch eine Berufsfeuerwehr ersetzen, würde das für die Stadt 4,2 Millionen Euro Personalkosten im Jahr verursachen", rechnete Unterkofler vor. Einen echten Qualitätsgewinn mochte er da auch nicht erkennen. Denn sowohl die Ausrückzeiten vom Alarm bis zur Ausfahrt der Löschzüge sowie die gesetzlichen Hilfsfristen - die Zeit bis zum Eintreffen der Retter - liegen weit unter dem Durchschnitt und geben keinerlei Grund zur Beanstandung.

Der Grund hierfür liegt in einer hervorragenden Jugendarbeit, die Jahr für Jahr gut ausgebildete und motivierte Aktive in die Reihen vor allem der Leonberger Abteilung entsendet, meint der Stadtbrandmeister Günter Widmaier. "Wenn der Alarmmelder klingelt, dann fahren die Jungs mit dem Fahrrädle aus dem Schulzentrum rasch hinüber in die Feuerwache", erläutert er die aktuelle optimale Besetzung. Ansonsten müssen die klassischen Leonberger "Feuerwehr-Arbeitgeber" gerade in den jüngsten Wochen viel Geduld mitbringen, wenn bei Bosch, Geze oder Lewa die Mitarbeiter wegen eines Feuerwehralarms davon springen.

Schwieriger sieht die Situation im Alarmfall tagsüber in den Teilortwehren aus. In Höfingen, Warmbronn und Gebersheim gelingt es nicht immer, in Minutenschnelle mit qualifizierten Ehrenamtlichen die Löschfahrzeuge zu besetzen, weil die Wehrleute außerhalb ihrer Dörfer arbeiten. Der Experte Unterkofler empfiehlt eine maßvolle Aufstockung der vier hauptamtlichen Stellen für Gerätewarte um eine Stelle. Die Mitarbeiter haben allesamt eine umfassende Feuerwehrausbildung und verwandeln sich im Einsatzfall von einem städtischen Bediensteten in ehrenamtliche Feuerwehrmänner. Mit dem Leiter der Feuerwache - dem ehrenamtlichen Stadtbrandmeister Günter Widmaier - besäße Leonberg dann sechs Feuerwehrprofis, die tagsüber die Wache besetzt hielten und sofort eine taktische Einheit bilden könnten.

In der Diskussion vor dem Verwaltungsausschuss des Gemeinderates schwang schnell mit, warum Leonberg sich hier auf moderne Standards einlassen sollte: "Wenn der Staatsanwalt nach einem Einsatz eine Untersuchung anstrengt, ist es gut, wenn wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und dies auch dokumentieren können", sagte die Vize-Ordnungsamtschefin Ingrid Röhling. Hellhörig wurde da nicht nur der Fraktionschef der Freien Wähler, Axel Röckle und die CDU-Stadträtin Elke Staubach. "Ist das eine finanzwirksame Entscheidung, wenn wir nun dem Brandschutzbedarfsplan zustimmen?", fragten sie. Schließlich steht da auch drin, dass die Wehrleute demnächst für Löscharbeiten auf der Autobahn einen großen Tanklöscher bräuchten. An dieser Stelle hakte OB Bernhard Schuler ein. Ihm wurde die juristische Tragweite des Beschlusses klar. Der Finanzdezernent machte deutlich, dass es nicht um die Bestellung eines neuen Feuerwehrautos gehe, sondern um eine Richtschnur, wohin Leonberg will - und da steht der Gemeinderat einstimmig hinter seiner Feuerwehr.

Quelle: Leonberger Kreiszeitung