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Großübung auf dem Flugplatz Malmsheim

Bericht vom 06.11.2010
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Am Samstag Morgen um 10 Uhr rückten Kräfte der Feuerwehr Leonberg mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug und dem Tanklöschfahrzeug zu einer Großübung nach Malmsheim aus. Dort war, so die Annahme, ein Flugzeug in die Halle des Segelfliegervereines gekracht, welche daraufhin in Brand geriet. Zeitgleich ereignete sich auf der Landstraße ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen.
Die Kräfte aus Leonberg unterstützten die Feuerwehr Renningen und Malmsheim bei der Rettung eines PKW-Lenkers aus seinem Fahrzeug und stellten eine Wasserversorgung für die Brandbekämpfung sicher.

Außer den drei Feuerwehren waren die Polizei und mehrere Ortsvereine des DRK an dieser Übung beteiligt. Die Übung wurde von zahlreichen Beobachtern verfolgt und dokumentiert. So kann die Zusammenarbeit auch bei größeren Schadenlagen noch verbessert werden.

Die Leonberger Kreiszeitung berichtet Online

Ein inszeniertes Chaos als Nagelprobe
Ralf Recklies , veröffentlicht am 08.11.2010

Die vielen Blaulichter sollen nicht besorgt machen. Am Samstagvormittag ist ein Großaufgebot aus 200 Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei und Deutschem Roten Kreuz (DRK) nur zur Übung aufgefahren. "Uns geht es in erster Linie darum, die Zusammenarbeit bei Großschadensereignissen zu überprüfen, vor allem in der ersten chaotischen Phase eines solchen Einsatzes", sagt Heiko Roscher, Leonberger Polizeihauptkommissar.


Entsprechend heftig war das Szenario, das er sich ersonnen hatte: Durch den Absturz eines Flugzeugs, das in den Hangar auf dem Fluggelände gestürzt war, waren am Rande einer Flugschau mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Da sich in Folge der Luftfahrtkatastrophe auch noch ein schwerer Verkehrsunfall mit drei beteiligten Fahrzeugen ereignet hatte, wurden die Rettungskräfte vor ganz besonders schwierige Herausforderungen gestellt.

So mussten nicht nur die teilweise verstümmelten Leichen der Flugzeuginsassen geborgen und die Absturzstelle gesichert werden. Die in den Autos eingeklemmten Personen mussten aus den Fahrzeugen herausgeschnitten und noch vor Ort notärztlich versorgt werden. Die Löscharbeiten der Feuerwehr mussten zudem teilweise unter dem Einsatz schweren Atemschutzgeräts erfolgen.

Nicht nur die Unglücksserie hielt die Einsatzkräfte aber gehörig auf Trab. Weil viele Schaulustige die Arbeit der Rettungskräfte hautnah miterleben und diese durch ihre Aufdringlichkeit behinderten, war insbesondere die Polizei, die mit annähernd 40 Beamten aus mehreren Revieren vor Ort war, damit beschäftigt, die Unglücksstelle vor den vielen Gaffern abzuschirmen. Ganz realistisch war denn während des Übungsbetriebs die Kreisstraße zwischen Malmsheim und Perouse daher für fast zwei Stunden für den echten Autoverkehr gesperrt.

Am Ende der Übung, gegen 11.20 Uhr waren nicht nur Roscher und die zahlreichen Beobachter zufrieden mit dem, was sie während der Alarmübung erlebt hatten. Auch Michael Müller, der Kommandant der Feuerwehrabteilung Malmsheim, hatte als Einsatzleiter der Feuerwehreinsatzkräfte wenig zu bemängeln. "Im Großen und Ganzen hat alles sehr gut geklappt", war Müller vom nahezu reibungslosen Verlauf der Simulation angetan. "In einer Nachbesprechung wird es aber sicher noch einzelne Hinweise geben, wie die Arbeit in dem einen oder anderen Teilbereich verbessert werden kann", resümierte der Einsatzleiter. Grundsätzlich hätte die Feuerwehr aber gemeinsam mit den anderen Organisationen ihren guten Ausbildungsstand bewiesen, fand der Feuerkommandant.

Zahlreiche offizielle Beobachter in weißen Westen schauten ganz genau hin, was die Ehrenamtlichen, vor allem aber die verbeamteten Helfer so alles machen. "Wir wollen lernen, wie wir künftig noch besser auf Großschadensereignisse vorbereitet sind", sagte Roscher. Die genaue Analyse der Übung wird in den kommenden Wochen erfolgen.