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Ein Rauchmelder kann Schlimmeres verhindern

Bericht vom 13.05.2011

Artikel aus der Leonberger Kreiszeitung vom 11.05.2011

Heimsheim/Leonberg Brandbekämpfer aus der Region rühren die Werbetrommel für den deutschen Rauchmeldertag. Von Peter Meuer

Genaue Zahlen zu nennen, sei schwierig, sagen Guido Plischek und Christian Spielvogel. "Ich schätze, dass bei uns im Kreis etwa 20 Prozent der Gebäude mit Rauchmeldern ausgestattet sind", betont Plischek, der Böblinger Kreisbrandmeister. Sein Kollege Spielvogel aus dem Enzkreis nickt: "Es gibt da sicherlich noch Nachholbedarf."

Aus diesem Grund hätten viele Feuerwehrleute aus Baden-Württemberg es gerne gesehen, wenn die neue Landesbauordnung Hausbauer und -eigentümer zur Installation von Rauchmeldern verpflichten würde. "Leider ist die alte Landesregierung diesem Vorschlag nicht gefolgt", sagt Plischek. Stattdessen setzten die Politiker auf Freiwilligkeit, betont Spielvogel. "Sie bitten die Feuerwehren darum, bei den Bürgern für Rauchmelder zu werben."

Diesen Auftrag zumindest wollen die Brandbekämpfer aus den Landkreisen Enz und Böblingen nach Kräften erfüllen. Anlässlich des sechsten deutschen Rauchmeldertages am kommenden Freitag sind Repräsentanten der Wehren am Montagabend in Heimsheim zusammen gekommen, um kräftig die Werbetrommel für die automatischen Brandmelder zu rühren.

Sie trafen sich in der Filiale der Volksbank der Region Leonberg - das Finanzinstitut unterstützt die Aktion. "Wir haben 100 Rauchmelder gekauft. Wenn unsere Kunden in nächster Zeit Immobilien erwerben, erhalten sie ein Gerät gratis", berichtet das Vorstandsmitglied Jürgen Held. In seiner Ansprache betont Martin Rühle, der Vorsitzende des Feuerwehrverbands Enzkreis, der sechste deutsche Rauchmeldertag sei kein Unglückstag. "Auch wenn er an einem Freitag, dem 13. stattfindet." Immerhin bedeute ein Rauchmelder für immer mehr Bürger, nach einem Brand "noch einmal Glück" gehabt zu haben.

Dass ein paar Euro für einen Rauchmelder den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten können, hat Guido Plischek bereits erfahren müssen. Er hat früher bei der Berufsfeuerwehr in Berlin gearbeitet, dort einige bittere Einsätze erlebt. Aus seiner Zeit in Böblingen ist ihm ein Einsatz besonders in Erinnerung geblieben: Im vergangenen Oktober starb in Bondorf bei einem Wohnungsbrand ein 25-jähriger Mann. "Vielleicht hätte ein Rauchmelder hier das Schlimmste verhindern können", sagt Plischek. Spielvogel ergänzt, am gefährlichsten sei ein Brand in der Nacht. "Es ist ein Irrglaube, dass Menschen erwachen, weil sie den Rauch riechen." Stattdessen ersticke ein Schlafender oft binnen weniger Sekunden. "Tagsüber sind die Chancen besser, einem Feuer zu entkommen", stimmt Guido Plischek zu.

Der Leonberger Stadtbrandmeister Günter Widmaier ergänzt: "Bei uns im Kreis sterben im Jahr drei bis vier Menschen wegen Bränden." Und selbst, wenn keine Menschenleben gefährdet seien, könne ein Rauchmelder nützlich sein. "Er kann auch dazu beitragen, Schäden zu minimieren, weil der Brand früher bemerkt wird."