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Drehleitermaschinisten-Lehrgang

Bericht vom 08.12.2013
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(as) Elf Maschinisten der Feuerwehr Leonberg absolvierten erfolgreich den Lehrgang Maschinist für Hubrettungsfahrzeuge und somit die zweite Stufe des Drei-Stufenplans zum Drehleitermaschinist.

Die Drehleiter ist eines der wichtigsten Einsatzfahrzeuge einer Feuerwehr in einer Stadt wie Leonberg, da sie vorwiegend bei Menschenrettungen eingesetzt wird und den zweiten Rettungsweg in hohen Häusern bis zum achten Stock (23 m Rettungshöhe) sicherstellt.

Um einen schnellen und sicheren Einsatz zu gewährleisten, wurden elf Kameraden der Feuerwehr Leonberg in der ersten Stufe des Drei-Stufenplans an zwei Abenden durch die Maschinistenausbilder der Leonberger Wehr in die grundlegende Technik und Bedienung der Leonberger Drehleiter eingewiesen.

Bei der Leonberger Drehleiter handelt es sich um eine DLA-K 23/12 (Drehleiter Automatik mit Korb 23 Meter Nennrettungshöhe bei 12 Meter Nennausladung) der Firma Metz. Diese Automatikleiter ist in der Lage bis zu drei Bewegungen, z. B. Aufrichten, Ausfahren und Drehen gleichzeitig auszuführen. Um diese Fähigkeit der Leiter nutzen zu können, bedarf es einiges an Übung.
Doch die Technik ist nicht alles - es bedarf auch dem Bedienpersonal, welches die Drehleiter im Rahmen der technischen Möglichkeiten bedient und den taktisch richtigen Aufstellungsort für die momentane Einsatzlage festlegt um z.B. die Personen schnellstmöglich zu retten. Hierfür hat sich die Feuerwehr Leonberg Unterstützung durch einen Ausbilder des Teams von Drehleiter.info geholt.

Dieses Team hat sich zur Aufgabe gemacht, Deutschland weit einheitlichen Standards für die Drehleiterausbildung zu definieren und auszubilden. Daraus resultiert ein 35 Stunden umfassender Plan, in dem die Teilnehmer von den technischen Grundlagen der Drehleiter, über Vorschriften und Bestimmungen wie z.B. die Landesbauordnung (in welcher u.a. die Notwendigkeit von Drehleiteraufstellflächen geregelt ist), Unfallverhütungsvorschriften bis hin zu taktischen Gesichtspunkten des Drehleitereinsatzes vermittelt werden.

Nach einem Theorieblock am Freitagvormittag ging es nach dem Essen mit der Leiter auf den Hof. Zuerst wurden die Grenzen ausgelotet – dies kling erst einmal gefährlich, ist es aber nicht, da es lediglich darum ging, den Teilnehmern die Abmessungen und Ausladungswerte der Leonberger Drehleiter näher zu bringen. Hierbei konnten sich die Teilnehmer ein Bild machen, wie sich bei abnehmender Last im Rettungskorb, die Ausladung (Reichweite) der Leiter verhält.
Anschließend ging es daran trotz Hindernissen oder kniffligen Ecken den besten Aufstellungsort zu ermitteln. Auch ein Fehlen der Drehleiter aufgrund eines Realeinsatzes, konnte den Lehrgang unter Leitung von Jörg T. von Drehleiter.info nicht davon abhalten, weitere Aufstellpunkte durch Abschreiten und Peilen festzulegen. Als die Drehleiter vom Einsatz zurückkehrte, wurden diese im Nachhinein mit der Leiter überprüft.

Der Samstag stand ganz im Zeichen verschiedener Anleiterobjekte und Situationen, welche die Dreierteams auf der Drehleiter zusammen mit ihrer Besatzung eines Löschgruppenfahrzeugs abarbeiteten. Die Teams wurden durch drei Lehrgangsteilnehmer, die nicht in die Übung eingebunden waren, beobachtet und bewertet. Im Anschluss an jede Übung folgte eine kurze Nachbesprechung.
In den Übungen wurden auch die möglichen Anbaugeräte besprochen und am Korb angebracht und in Betrieb genommen. Sehr eindrucksvoll gestaltete sich die Vornahme des Wenderohrs der Drehleiter - hierüber können bis zu 1.600 Liter Wasser pro Minute abgegeben werden. Anschaulich wurde hierbei die Wurfweite von über 50 m und damit einhergehend der sichere Abstand, so dass es auch z. B. bei einer brennenden Lagerhalle, möglich ist einen effektiven und sicheren Löschangriff über das Wenderohr zu fahren. Kurz vor Feierabend wurde es am Samstag nochmal ernst. Der
schriftliche Teil der Prüfung zu diesem Lehrgang stand noch auf dem Plan.

Am Sonntag früh waren erst mal alle gespannt, ob den theoretischen Teil alle geschafft haben. Jörg nickte und so konnte es frohen Mutes an die Übungen des letzten Tages gehen. So wurden am Morgen noch einmal mehrere Personen an verschiedenen Anleiterzielen gerettet, bevor es am Mittag dann an die praktische Prüfungsaufgabe ging. Hier mussten die Dreierteams das erlernte der letzten Tage unter Beweis stellen. Anstelle der beobachtenden Lehrgangsteilnehmer traten nun Jörg als Lehrgangsleiter und Armin von den Leonberger Ausbildern. Nach sechs zügigen Durchgängen, welche auch durch die Führung der Feuerwehr Leonberg bekleidet wurden, stand fest Leonberg bekommt elf neue Drehleitermaschinisten.
Alle haben sowohl im schriftlichen, wie auch im praktischen Teil mit guten bis sehr guten Leistungen bestanden hierzu: Herzlichen Glückwunsch.

Um die erlangten Fähigkeiten auszubauen und zu festigen werden Anfang 2014 noch weitere Übungseinheiten in der dritten Stufe des Lehrplans folgen. Somit ist auch in Zukunft gewährleistet, dass für die Einsätze der Drehleiter gut geschultes Personal zur Verfügung steht.

Danken möchten wir an dieser Stelle unserem Ausbilder Jörg T. von Drehleiter.info, welcher immer ein offenes Ohr für Fragen hatte und fachlich und didaktisch gut durch den Unterricht führte, ohne dass der Spaß zu kurz kam.

Für das leibliche Wohl während des Lehrgangs hat unser Essensteam, wie immer, bestens gesorgt. Auch hierfür vielen Dank.