Freiwillige Feuerwehr Leonberg
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Wald in Flammen

  • Bericht vom 14.08.2002
  • Warum eine Waldbrandübung?



    Brände in Waldgebieten stellen für die Feuerwehren immer eine besondere Herausforderung dar, da es in Waldgebieten meist keine Löschwasserversorgung gibt und auch die Einsatzstellen oft nur schwer zu erreichen sind. Aus diesem Grund entschied man sich in Leonberg einen solchen Ernstfall als Übungsszenario zu nehmen um in der Realität auf die Probleme die ein solcher Einsatz mit sich bringt gerüstet zu sein.



    Übungsannahme



    Waldarbeiter hatten nach Forstarbeiten ein Feuer angezündet um mehrere Baumstämme, sowie Geäst und Reisig zu verbrennen. Durch den trockenen Boden und einen Moment der Unachtsamkeit breitete sich das Feuer rasch auf ein angrenzendes Waldgebiet aus.



    Alarmierung



    Um 19:22 Uhr alarmierte die Leitstelle Böblingen die Feuerwehr Leonberg mit der Meldung: "Waldbrand im Waldgebiet an der B295 im Bereich Längenbühl."

    Aufgrund des Stichwortes "Waldbrand" rückte der Löschzug anstatt mit der DLK 23/12 mit dem TLF 24/50 aus.



    Lage und Tätigkeit



    Beim Eintreffen der Feuerwehr war die direkte Zufahrt zur Brandstelle durch eine defekte Baumrückemaschine versperrt, sodass von Hand eine Schlauchleitung vom nächstgelegenen Waldweg zum Brandherd verlegt werden musste. Der Wald brannte auf einer Fläche von ca. 50m x 50m. Die Besatzung des zuerst eingetroffenen TLF 16/25 verlegte die B-Leitung zum Feuer und errichtete eine Riegelstellung um eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Das TLF 24/50 wurde als Wasserspeicher eingesetzt und verblieb im Wald, während mit allen Tanklöschfahrzeugen und dem LF 16/12 aus Höfingen ein Pendelverkehr eingerichtet wurde um das TLF 24/50 zu befüllen. Die Besatzungen von LF 16-TS und RW2 räumten einen weiteren Waldweg frei, um eine zweite Zufahrt zur Einsatzstelle herzustellen. Anschliessend nahmen die Besatzungen der Löschgruppenfahrzeuge weitere C-Rohre vor und löschten die brennenden Holzhaufen ab.



    Pressebericht der Leonberger Kreiszeitung vom 16.08.2002


    Bewährte rollende Eimerkette
    LEONBERG - Die ersten Anwohner im Leonberger Süden hatten bereits am späten Nachmittag richtig reagiert und den Feuerwehr-Notruf gewählt. Doch der Rauch im Wald zwischen Renningen und Eltingen gehörte zu einer Alarmübung der Leonberger Feuerwehr am späten Mittwochabend.

    Von Michael Schmidt

    Während Teile Deutschlands ertrinken, simuliert die Feuerwehr Leonberg einen Waldbrand. Dabei gab Stadtbrandmeister Jürgen Raisch eine realistische Situation für den so wasserarmen wie waldreichen Landkreis vor: Waldarbeiter brennen in einer Waldlichtung unbrauchbare Reste von Holzfällarbeiten ab. Das harmlose Feuer schlägt auf den Waldbestand im Dreieck zwischen Eltingen, Silberberg und Warmbronn über. Hydranten gibt es hier keine. Und auf den Zufahrtsstraßen in das Waldgebiet bleiben Holzrücktraktoren mit Maschinenschaden liegen - so die Erschwernis, für die Holzrücker Heinz Keppler sorgte.

    Für die Feuerwehr Leonberg würde solch eine Situation Vollalarm für alle Abteilungen bedeuten: "Trotz Ferienzeit gelang es uns, mehr als 100 Wehrleute in den Übungseinsatz zu bringen", berichtet Stadtbrandmeister Jürgen Raisch von der nicht angekündigten Übung - in regelmäßigen Abständen seien die Feuerwehren gehalten, solche Einsätze zu simulieren. Mit 12 Fahrzeugen rückte die Feuerwehr an - und das war keinesfalls zu wenig. Denn mit fünf Tanklöschfahrzeugen wurde ein Pendelverkehr zu einer Wasserstelle im Industriegebiet Hertich gebildet. Mit diesem Linienverkehr sei es hervorragend gelungen, den Brand in einer guten Stunde zu löschen. Und das, gleichwohl Förster Ulrich Gress mit seinen Waldarbeitern es verstanden habe, den Wehrleuten realistisch einzuheizen. "Das war schon ein anständiges Feuer mit Glut, das da zur Übung angezündet wurde".

    Andererseits fehlt es der Leonberger Feuerwehr auch kaum an Erfahrung, was komplizierte, außenliegende Einsatzstellen betrifft. Vor vier, fünf Jahren war die Feuerwehr fast regelmäßig auf der ehemaligen Deponie Rübenloch am Eltinger Kopf zu Gange, um langwierige Deponiebrände zu löschen. Auch damals war stets ein Pendelverkehr mit den "Tankern" der Feuerwehr nötig. Das größte dieser schweren Fahrzeuge fasst 5000 Liter Wasser - durch mächtige Pumpen geht dieser Vorrat aber auch binnen zweieinhalb Minuten wieder zur Neige.

    Weil bei einem Waldbrand jedoch weniger mit heftigem Druck, sondern gezielten Löschangriffen durch Löschtrupps vorgegangen wird, bewährte sich die rollende Eimerkette vollauf.
  • Bilder
  • Wussten sie hier schon, dass es eine Übung ist?
  • Kontrolliertes Nichtlöschen
  • Die Wasserversorgung zur Brandstelle
  • Der Pendelverkehr durch die Tanklöschfahrzeuge
  • Am Übungsende durfte gelöscht werden