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Zweiter Wechsellader im Dienst

  • Bericht vom 31.05.2003

  • Feuerwehr rollt ihr Material: "Container wechsel dich"



    LEONBERG - Die Freiwillige Feuerwehr rollt an - mit einer neuen Fahrzeuggeneration wird dies buchstäblich umgesetzt. Abrollcontainer ermöglichen künftig den schnellen Materialtransport bei großen Notfällen.


    Von Michael Schmidt


    Auf den ersten Blick sehen sie aus wie zwar große, doch eben ganz normale Lastwagen. Doch die neuesten Fahrzeuge der Feuerwehr Leonberg sind so wandlungsfähig wie kein anderes, das je zuvor in der Stadt unterwegs war. In Sekundenschnelle können tonnenschwere Behälter mit Material oder ganze Mannschaftsunterkünfte auf- und abgeladen werden. Die Abrolltechnik stammt eigentlich von Baustellenfahrzeugen, hat sich nun aber auch für die Feuerwehr durchgesetzt. Im vergangenen Winter hat die Stadt Leonberg einen dieser Wechsellader von MAN bestellt. Gestern Abend nun hat Oberbürgermeister Bernhard Schuler das Fahrzeug feierlich an Stadtbrandmeister Jürgen Raisch übergeben. Damit besitzt die Feuerwehr zwei Trägerfahrzeuge und bald sollen auch sieben der gewünschten Container angeschafft werden.
    Der Leiter der Leonberger Feuerwache, Günter Widmaier, erläutert das neue Konzept: "Damit haben wir die größtmögliche Flexibilität. Und unter dem Strich ist das neue System auch noch billiger, denn wir sparen vier Fahrzeuge ein." Die Container sollen in Zukunft den unterschiedlichsten Aufgaben dienen - vor allem bei Einsätzen, bei denen viel Material transportiert werden muss. Voll gepackt mit Schläuchen, Atemschutzgeräten, als Unterkunft bei längeren Einsätzen oder einfach nur als Mulde für ausgelaufenes Gefahrgut soll der jeweilige Containertyp aufgenommen und mit den neuen Trägerfahrzeugen an die Einsatzstelle transportiert werden.

    Die Leonberger reagieren damit auf einen allgemeinen Trend in der Feuerwehrarbeit. Gerade Stützpunktwehren wie die Leonberger werden zu immer umfangreicheren technischen Hilfeleistungen herangezogen: Diese reichen vom Schwertransporter, der eine halbe Autobahnbrücke abreißt, bis hin zum umgekippten Sattelschlepper, aus dem tonnenweise Konservenbüchsen geborgen werden müssen.

    Einer der Container wird demnächst den mehr als 30 Jahre alten Schlauchwagen ersetzen. Der Container birgt zwei Kilometer Schlauchleitungen, mit denen bei Bränden im gesamten Landkreis Böblingen ausgeholfen wird. Ein anderer schon seit einiger Zeit bewährter Abrollbehälter besitzt einen Kran, der bis zu zwei Tonnen hochhieven kann. Ebenfalls bereits mehrfach bewährt hat sich ein Unterkunftsbehälter, den der Landkreis Böblingen angeschafft hat, um bei langen Einsätzen einen Pausenraum anbieten zu können. Wer unter Atemschutz eine ganze Nacht lang löschen musste, weiß solch ein trockenes und warmes Plätzchen zu schätzen.

    Neben der Mobilität ist auch die Wirtschaftlichkeit dieses Containersystems ein Argument. Denn wenn ein Trägerfahrzeug in die Jahre gekommen ist, muss nicht auch der komplette Aufbau neu beschafft werden. Das MAN-Fahrzeug kostet beispielsweise 112 000 Euro. Der Preis für die Container beginnt bei 30 000 Euro, je nach Ausstattung und Verwendung sind hier nach oben keine Grenzen gesetzt.
    Andererseits betont Feuerwachechef Widmaier, dass die klassischen Löschfahrzeuge auf keinen Fall aussterben werden. Um für einen ersten Löschangriff eine komplette Gruppe mit neun Wehrleuten und etliche hundert Liter Wasser an eine Einsatzstelle zu bringen, gebe es nichts besseres als jene "eierlegenden Wollmilchsäue". Zum Nebeneinander der beiden Systeme sagt Stadtbrandmeister Jürgen Raisch: "Es geht darum, wie man Technik optimal auf unsere Ansprüche abstimmt und wirtschaftlich einsetzt - schon lange wurde mit der Stadtverwaltung diese Lösung entwickelt."

    Quelle: Leonberger Kreiszeitung (LKZ)
  • Bilder
  • Als Fahrgestell wurde der neue TGA von MAN gewählt
  • Der Aufbau wurde von Meiller geliefert
  • Die Innenausstattung entspricht schon fast einem Pkw