Freiwillige Feuerwehr Leonberg
Unsere Social Media Kanäle

Die Freiwillige Feuerwehr Leonberg bei Facebook Die Freiwillige Feuerwehr Leonberg bei Instagram Die Freiwillige Feuerwehr Leonberg bei YouTube

Heiße Übungen im Brandcontainer

  • Bericht vom 05.12.2003
  • Fortschrittliche Technik und strenge Sicherheitsmaßnahmen haben Brandfälle in unserer Zeit mehr und mehr zur Ausnahmesituation gemacht. Feuerwehrmänner und -frauen haben daher immer weniger die Möglichkeit, sich in realen Szenarien zu schulen und zu trainieren. Da ihr Einsatz oft mit vielen Gefahren verbunden ist und gefährliche Situationen gemeistert werden müssen, ist das Training des Ernstfalls vor dem Ernstfall die beste Lebensversicherung für einen Feuerwehrmann.

    Diese Gründe waren der Anlass, im Landkreis Böblingen eine spezielle Brandbekämpfungsausbildung in einem sogenannten Brandcontainer durchzuführen. Für den nördlichen Landkreis fand diese Ausbildung am Ausbildungsstandort Leonberg statt. Vom Standort Herrenberg aus wurde der südliche Kreis abgedeckt.

    In der Zeit vom 02.12. - 05.12.2003 wurden in Leonberg ca. 140 Feuerwehrangehörige aus 11 Feuerwehren in Sachen Brandbekämpfung praxisnah ausgebildet. Die theoretische Unterweisung und die Betreuung während der Übungen wurde von Ausbildern der Feuerwehren aus Leonberg, Sindelfingen und Holzgerlingen übernommen.


    Ausführlicher Bericht aus der Leonberger Kreiszeitung

    Kontrollierte Rauchexplosion

    LEONBERG - Vielen freiwilligen Feuerwehrleuten haut es derzeit buchstäblich Flammen um die Ohren. Das Landratsamt hat ein Spezialfahrzeug in den Kreis beordert: In einem Container werden Brände und Explosionen mit Temperaturen von mehreren tausend Grad simuliert.

    Von Michael Schmidt

    Allein von der Leonberger Feuerwehrabteilung erlebten 20 der ehrenamtlichen Retter das, was sie hoffentlich ihr ganzes Leben nicht erfahren werden: Flammen und Rauchgase, die sich in einem Zimmer stauen, können völlig unkontrolliert explodieren. Ein Flammenmeer schlägt dann durch den Raum. Solche "Flash-Over" sind vor allem bei Haus- und Wohnungsbränden gefürchtet. Schon seit langem trainieren die Wehrleute regelmäßig, sich regelrecht an ein Feuer heranzurobben.

    Auch in der "Atemschutzstrecke", einem Trainingszentrum in der Leonberger Feuerwache wird das geübt - da gibt es zwar Dunkelheit, Enge, Rauch und Krach - aber eben kein echtes Feuer. Eine Berliner Firma hat sich mit einem mobilen Trainingscontainer auf solche Übungen spezialisiert. Im Auflieger eines Sattelschleppers raucht und brennt es tatsächlich: Allerdings kontrolliert und computergesteuert. Dennoch ist der Trainingseffekt nicht zu unterschätzen, wenn man in voller Montur und mit Atemschutz auf dem Boden liegt und Zentimeter über dem Rücken eine Feuerwalze hinwegfegt. "Danach geht man mit anderem Gespür in ein brennendes Haus und öffnet anders die Türen zu brennenden Zimmern", weiß Günter Widmaier, Abteilungskommandant und Vize-Kreisbrandmeister.

    Zwar verfügt die Leonberger Feuerwehr über faszinierende Technik, und bei vielen der mehr als 300 Einsätze auch in diesem Jahr geht es buchstäblich um Sekunden. Doch blindes Draufgängertum ist nicht angesagt. Dies steht auch im Vordergrund des ständigen Atemschutztrainings: Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 650 Feuerwehrleute von Volker Röckle, Andreas Enz, Joachim Nowak, Wolfgang Zimmermann, Rainer Weidle und Marc Wendel für diese Extremsituationen trainiert.

    Gerade für die Leonberger Wehrleute ist der Einstieg in solche brennenden Kisten nichts Neues: Bei der Firma Bosch und der Gerlinger Feuerwehr machte der Container schon mehrfach Station.
  • Filme
  • Das Öffnen des Treppenabganges (Quelle: National Fire)
  • Brennender Flasch im Industrieteil (Quelle: National Fire)
  • Flash Over im Brandraum (Quelle: National Fire)
  • Bilder
  • Das Übungsgelände im Hof der Feuerwache Leonberg
  • Hier wird das Betreten eines Brandraumes vorab trainiert
  • Schon beim Öffnen der ersten Türe kommt es zur Durchzündung des Treppenabganges
  • Eine der Brandstellen im innern des Containers
  • Selbst bei diesen heissen Übungen blieb die Weihnachts- stimmung nicht auf der Strecke