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Großbrand im Kompostwerk

  • Bericht vom 30.05.2005
  • Was war geschehen?


    Bei Schweißarbeiten an einer stillgelegten Kompost-Sortieranlage kam es aus bislang ungeklärter Ursache zu einer Staubverpuffung. Dadurch entzündeten sich Teile des Gebäudes und des darin befindlichen Maschinenparks. Der Monteur versuchte noch den Brand selbst mit einem Gartenschlauch unter Kontrolle zu bringen, was jedoch misslang.


    Alarmierung


    Um 11:35 Uhr alarmierte die gemeinsame Leitstelle von Rettungsdienst und Feuerwehr die Feuerwehr Leonberg mit der Meldung "Rauchentwicklung im Bereich der Kompostieranlage des Landkreises" nachdem dies von einem Polizeihubschrauber gemeldet wurde.


    Lage und Tätigkeit


    Noch auf der Anfahrt meldete das TLF 16/25 der Abteilung Leonberg eine starke Rauchentwicklung über dem Gelände der Kompostieranlage. Zeitgleich erreichten das TLF 8 der Abteilung Warmbronn und aus Leonberg der KdoW, der ELW und das TLF 16/25 die Einsatzstelle. Zu diesem Zeitpunkt stand die Sortieranlage bereits im Vollbrand. Aufgrund der drastischen Lage lies der Einsatzleiter sofort Vollalarm für die Abteilungen Höfingen und Gebersheim auslösen. Zusätzlich wurden folgende Fahrzeuge in Marsch gesetzt:


    Fahrzeug Standort Aufgabe
    TLF 24/50 Leonberg Wasserversorgung am Brandobjekt
    LF 16-TS Leonberg Wasserentnahme aus Löschteich und Wasserversorgung
    SW 2000 Leonberg Wasserversorgung
    LF 8 Gebersheim Atemschutzgeräteträger
    LF 16/12 Höfingen Wachbesetzung in Leonberg, Sicherstellung des Brandschutzes im Stadtgebiet


    Außerdem wurden der Landrat, sowie der erste Bürgermeister der Stadt Leonberg über den Einsatz in Kenntnis gesetzt. Parallel zu den Nachforderungen begannen die Trupps der zuerst eingetroffenen Tanklöschfahrzeuge mit der Brandbekämpfung in dem vollkommen verrauchten Gebäude. Durch den massiven Löschangriff konnte bereits um 12:06 Uhr, also nur gut 30 Minuten nach Alarmeingang, die Meldung "Feuer unter Kontrolle, Nachlöscharbeiten beginnen" an die Leitstelle gegeben werden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich insgesamt 4 Trupps unter Atemschutz mit 3 C-Rohren und einer Wärmebildkamera im Gebäude. Im weiteren Einsatzverlauf wurden noch der Gerätewagen Atemschutz, der zusätzlich mit Getränken beladen wurde, und die Drehleiter zur Einsatzstelle beordert. Von der Drehleiter aus wurde das Dach des Gebäudes umfassend kontrolliert und stellenweise geöffnet. Hierzu wurden zwei Statiker zu Rate gezogen. Nach Abschluss der Löscharbeiten musste noch eine sechs Mann starke Brandwache an der Einsatzstelle verbleiben um verborgene Glutnester abzulöschen. Um 20:00 Uhr war dann auch für die letzten Einsatzkräfte "Einsatzende".


    Schlussbemerkung

    Nur durch das rasche und massive Eingreifen der Gesamtfeuerwehr konnte ein Totalverlust des Gebäudes abgewendet werden. Dennoch wurde das Dach des Gebäudes so stark beschädigt, dass es komplett erneuert werden muss.



    Bericht aus der Leonberger Kreiszeitung vom 31.05.2005



    Großbrand im Kompostwerk

    WARMBRONN - Ein Feuer im Kompostwerk Leonberg sorgte gestern für einen mehrstündigen Großeinsatz der Feuerwehr Leonberg. Menschen kamen nicht zu Schaden - nach rund einer halben Stunde war das Feuer unter Kontrolle. Die Schadenshöhe beträgt nach einer ersten Schätzung von Fachleuten an der Einsatzstelle mindestens 400 000 Euro, sie könnte noch steigen.

    Von Michael Schmidt

    Wie die Polizei mitteilt, war am späten Vormittag ein Arbeiter damit beschäftigt, ein altes Anlagenteil im Hauptgebäude des Kompostwerkes zu demontieren. Bei Arbeiten mit dem Schneidbrenner fing die Anlage plötzlich Feuer. Löschversuche des 30-jährigen Arbeiters mit Wasser misslangen, schließlich brachte er die Gasflaschen seines Schweißgerätes und sich selbst in Sicherheit, gegen 11.40 Uhr ging der Notruf bei den Einsatzkräften ein.

    Die Freiwillige Feuerwehr rückte mit einem Löschzug an, auf Grund der heftigen Rauchentwicklung und des offenen Feuers in der großen Werkhalle wurden schließlich 60 Feuerwehrleute mit zwölf Fahrzeugen in Marsch gesetzt. Bereits kurz nach 12 Uhr hatte die Feuerwehr die Lage im Griff, gegen 12.10 Uhr war das Feuer gelöscht. Zur Wasserversorgung musste eine mehrere hundert Meter lange Schlauchleitung verlegt werden - in der Nähe des Frauenkreuzes holte sich die Feuerwehr das Löschwasser aus einem Regenrückhaltebecken.

    Mit der Wärmebildkamera entdeckte die Feuerwehr in der so genannten "Feinaufbereitung" noch zahlreiche Glutnester, die sich im dort angesammelten Feinstaub verborgen hielten, berichtet Einsatzleiter Günter Widmaier. Bis gegen 17 Uhr war der Leonberger Feuerwehrkommandant mit seinen Leuten noch mit aufwendigen Nachlöscharbeiten beschäftigt. Anschließend wurde die Einsatzstelle für die Begutachtung durch einen Statiker abgesichert. Dessen Urteil stand bis zum Redaktionsschluss noch aus. "Das Dachgebälk ist durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen worden", stellte Widmaier fest.

    Betreiber der Anlage ist der Landkreis. 1994 wurde auf der 70 Meter hohen einstigen Leonberger Erddeponie das Werk eröffnet. Wegen eines Planungsfehlers konnte die 15 Millionen Euro teure Anlage nie die angepeilte Menge verarbeiten, so dass Biomüll in das Kompostwerk Kirchheim/Teck und nach Sachsen gekarrt werden musste. Derzeit läuft der Umbau für ein neues Anlageverfahren. Gärtechnik und eine große Brennstoffzelle sollen die Müllverwertung zum Energielieferanten machen - für mehr als 2300 Haushalte.
  • Bilder
  • Kurz nach Eintreffen der ersten Fahrzeuge
  • Hier sind bereits zwei Trupps im Innenangriff
  • Nachlöscharbeiten im Deckenbereich
  • Sachverständige kontrollieren das Gebäude
  • Die räumliche Nähe zum Hauptgebäude