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Anerkennung ist keine Flasche Wein

Feuerwehr und Rettungsdienst: Es war eine Randbemerkung bei der Blaulichtkonferenz, die nachdenklich macht. Innenminister Reinhold Gall berichtete aus den USA und von Menschen, die dort grüßend den Feuerwehrautos zuwinken, wenn sie mit Blaulicht vorbei rauschen. „Bei uns zeigen sie dir höchstens den Vogel“, sagt dazu der Kreisfeuerwehrvorsitzende Markus Priesching.

So weit ist es also gekommen in einem Land, in dem die Rettungsgasse ein Fremdwort ist. Wo der ehrenamtliche Einsatz der Feuerwehren und Rettungsdienste als selbstverständlich abgetan wird. Und wo die Menschen schimpfen, wenn es im Notfall wieder einmal zu lange dauert. Dass die Retter freiwillig nach Feierabend und in der Freizeit aus dem Bett springen, wenn der Alarm eingeht, und nachts in die Klamotten springen, ist einfach nicht präsent.

Es ist Zeit für mehr Anerkennung. Diese hat nichts mit dem lausigen Fläschchen Rotwein zum 40-Jährigen zu tun, sondern damit, wie man sich im Alltag verhält. Anerkennung fängt nicht erst damit an, nicht im Weg zu stehen oder gar das Handy zu zücken und Fotos zu schießen, wenn es für Rettungsdienst und Feuerwehr ans Eingemachte und für andere um Gesundheit und Leben geht. Anerkennung beginnt schon früher. Nämlich dann, wenn man – wie Reinhold Gall richtig fordert – eben nicht gleich den Notruf wählt, weil ein oder zwei Zentimeter Wasser im Keller stehen, sondern selbst zu Lumpen und Eimer greift. Auch so kann man den Rettern mehr Luft verschaffen. Sie werden es danken.

juergen.wegner@szbz.de

Von Jürgen Wegner

Quelle: http://www.szbz.de